Comme d'habitude quand je voyage, on trouve des nouvelles de mon cours de langue à Montpellier sur mon blog. Cette fois, j'essaie de l'écrire en français.

Mittwoch, März 29, 2006

Exkurs "grève nationale"

Ihr habt sicher schon alle mitbekommen, dass in Frankreich zur Zeit fast täglich Streiks stattfinden, beziehungsweise gestern sogar ein nationaler Generalstreik. Ein nationaler Generalstreik bedeutete für mich doch wahrlich "schulfrei", denn der Grossteil der Lehrpersonen hat mitgestreikt. Scheint hier ein Hobby zu sein, gegenüber welchem ich sowohl als Schüler wie auch als Lehrperson nicht gerade abgeneigt wäre. Stets auf der Suche nach helvetischen Marktlücken plane ich bereits dessen Importation. ;) Alors, um was geht es überhaupt bei diesen Streiks? Wahrscheinlich seid ihr besser informiert als ich, aber trotzdem erlaube ich mir eine kurze Zusammenfassung wiederzugeben, da ich ja nun mittendrin in diesem Geschehen bin.

Der Generalstreik gilt als Höhepunkt wochenlanger Proteste gegen eine umstrittene Arbeitsmarktreform vom Herrn Ministerpräsident Dominique de Villepin. Demnach soll der Kündigungsschutz für Arbeitnehmer unter 26 Jahren in den ersten zwei Jahren ihrer Anstellung gestrichen werden.

Die französische Regierung wollte mit dieser Massnahme Neueinstellungen erleichtern. Arbeitnehmervertreter (Gewerkschaften = syndicats) und Studenten befürchten im Falle der Umsetzung des Gesetzes jedoch willkürliche Entlassungen.

Naja, und hinzu kommt natürlich wie schon bei der Ablehnung der EU-Verfassung die allgemeine Unzufriedenheit des Volkes mit der Regierung, was die Lust zu manifestieren wesentlich steigert.

Fazit aus meiner Sicht:
Das föderalistische System der CH ist zwar saulangsam und auch nicht fehlerfrei, aber immerhin wird unter den Kantonen, Gemeinden und Gewerkschaften mehr oder weniger"diskutiert",oder so scheint es mir wenigstens, ansonsten würden wir wohl auch mehr auf der Strasse "Fahnenschwingen", statt nur an Folkloreanlässen. Im zentralistischen Politikapparat Frankreichs prügelt die Regierung ein neues Gesetz durch, die Gewerkschaften werden nicht beachtet, und dies führt fast selbstverständlich zu ebendiesen Reaktionen.

Nun gut, für heute fertig "Arena à la française"!
Übrigens, bitte Foto nicht meinem Papeli zeigen, er hat mir die Teilnahme an Demonstrationen verboten! Aber wer kann denn schon etwas Negatives von einem solch sozialen Engagement mit Studenten "meines Alters" halten? Ich versuche mich nur zu integrieren! ;)

A bientôt!
Marco